Am 21./22. Juni 1916 fand der vierte und gleichzeitig erste nächtliche Luftangriff auf Trier statt. 18 Bomben fielen bei dem Fliegerangriff durch fünf französische Flugzeuge auf die Stadt. Laut zeitgleich über der Stadt abgeworfener Flugblätter, war der Angriff auf Trier ein Vergeltungsschlag für die kurz zuvor erfolgten Angriffe deutscher Luftstreitkräfte auf Bar-le-Duc.
Die Bomben trafen Häuser und andere Ziele im gesamten Trierer Stadtgebiet, unter anderem auch das Reservelazarett II in der Agneten- und Palastkaserne. Hier forderte der Angriff sechs Tote, einen schwer und elf leichtverletzte, bei denen es sich ausschließlich um Soldaten handelte, wie es in verschiedenen Quellen zu lesen ist.
Dass es sich um Soldaten handelte ist allerdings nicht dem Umstand geschuldet, dass es sich um ein Lazarett handelte. Keiner der ums Leben gekommenen erscheint vorher als verwundet in der preußischen Verlustliste, was den Schluss zulässt, dass es sich um Soldaten des ebenfalls dort untergebrachten Rekruten-Depot des I. Ersatz-Bataillons 7. Rheinisches Infanterie-Regiments Nr. 69 handelte. Eine Bombe traf ein Nebengebäude der Kaserne, was zu brennen begann und so die Infanteristen in den Flammen umkamen. Es waren also größtenteils frisch eingezogene Soldaten, die starben, bevor sie die Front sahen. Teilweise lassen sie sich zum Ersatz-Bataillon zuordnen.
Die preußische Verlustliste nennt nach dem Angriff 7 Tote (als „tödlich verunglückt“) und 12 Verletzte (als „durch Unfall verletzt)“. Ein Toter und ein Verwundeter sind also einem anderen Unglück zuzuordnen.
Gestorbenen sind:
1. Kriegsfreiwilliger Paul Lenhard aus Bonn, 22 Jahre.
2. Rekrut Adolf Mainzer aus Köln-Kalk, 31 Jahre.
3. Rekrut Hubert Lennertz aus Kettenis, 40 Jahre.
4. Rekrut Peter Räde aus Köln, 19 Jahre.
5. Musketier Walter Richter aus Quedlinburg, 27 Jahre. (IR69)
6. Gefreiter Emil Grzywak aus Wappendorf.
7. Heinrich Bedesheim aus Malberg. (IR 69)
5 davon wurden auf dem Ehrengräberfeld des Hauptfriedhofs beigesetzt.
Verletzt wurden:
1. Ludwig Bednaczyk, Hamburg, schwer;
2. Rudolf Fuhrkop, Dortmund;
3. Mathias Kautenberger, Trier;
4. Peter Kettel, Stadtkyll;
5. Adolf Letang, Köln;
6. Heinrich Lücke, Barmen;
7. Lorenz Maur, Köln-Deutz;
8. Anton Oster, Köln-Nippes;
9. Martin Riehl, Birkesdorf;
10. Josef Schmitz, Wengerohr;
11. Josef Schneider, Köln;
12. Heinrich Weins, Erkelenz.